31.07.2004 -
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Ein Hochgenuss
für Herz und Magen
Köstliches
Konzertmenü auf Schloss Hundshaupten - Erstes Ereignis nach dem Beschluss
Ausverkauft
bis zum letzten Platz - das "Konzertmenü" im Schloss Hundshaupten stand unter
glücklichen Vorzeichen. Vor kurzem erst hatte der Kreistag sich trotz gewichtiger
Bedenken dazu durchgerungen, das Schloss endgültig zu übernehmen. Als Toni Eckert,
Geschäftsführer des Kuratoriums Schloss Hundshaupten, "zum Konzert Nummer 1 nach
dem zukunftsweisenden kulturpolitischen Beschluss" begrüßte, brandete
langanhaltender Beifall auf.
Mit viel
Geschick waren im ansteigenden Halbrund des Halsgrabens die Tische für die Gäste
aufgestellt. Jeder der 130 Plätze bot optimalen Seh- und Hörgenuss und beides bot das
internationale Damensalonorchester "Bella Donna".
Sechs
attraktive Damen aus sechs Ländern musizierten mit Charme und Können. Darüber hinaus
erwiesen sie sich auch als Meisterinnen witziger Philosophie und kabarettistischer
Spielchen, mit denen sie voll sprühender Laune durch das bestens aufeinander abgestimmte
musikalische und kulinarische Programm führten.
Zum Auftakt
erklang Musik des "größten Gourmets der Welt". Gioacchino Rossini war nicht
nur als Komponist, sondern auch als Koch und Genießer zu seiner Zeit die Spitze in
Europa. Seine Overtüre zu "Wilhelm Tell" erklang spritzig und leicht. Zum
Aperitif gab es den heiteren Champagner-Galopp und zur Fischpastete die
"Forellenspiele" von Willy Baldamus. Dazwischen wurden die Gäste mit Tipps zur
Kunst des Essen belehrt, wie Loriots "Nilpferd in Burgunder".
Eingebettet
in Vivaldis Herbstmusik aus den "Vier Jahreszeiten" führte die Kontrabassistin
Katrin Triquart das Rezept Truthahn in Whisky vor. Der Whisky landet aber nicht in der
Soße, sondern in der Köchin, die zu den Klängen von Beethovens Mondscheinsonate
einschläft, ein komödiantisches und musikalisches Glanzstück.
Salonmusik
zum Menü
Auch im
Hauptgang des Menüs zeigte sich, wie klein die Welt geworden ist. Der Partyservice Wunder
aus Störnhof servierte argentinische Rindersteaks mit Rosmarin und Salatteller. Zur
Freude aller schmeckte das Essen ausgezeichnet. Beachtlich war auch die Leistung des
"Regisseurs" Eckert und der flinken Helferinnen, die dafür sorgten, dass die
Abstimmung zwischen den Essensgängen und der entsprechenden Musik immer gelang. Dazu gab
es mit "Schön Rosmarie" Salonmusik von Fritz Kreisler, zum Dahinschmelzen
schön gespielt.
Mit
"Ausgerechnet Bananen" wurde den Bananen mit Vanille- und Schokosoße als
Nachtisch serviert. Zur Süße des Eises passte die innige Musik des Csárdás von
Vittorio Monti, von der ungarischen Primgeigerin Zsuzsa Zsizsmann betörend vorgetragen.
Die weit
über Franken hinaus bekannten Musikerinnen zeigten sich von der Schönheit der Kulisse
und der klaren Akustik des Halsgrabens inspiriert. Mozart und Prokofjew klang bei ihnen so
selbstverständlich wie Schlager- oder Salonmusik. Das "Konzertmenü" in
Hundshaupten war für die Gäste ein umfassender Kunstgenuss für Auge und Ohr, für Herz
und Magen.
HANSOTTO
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